Stottern

Stottern

Knapp ein Prozent aller Erwachsenen und etwa vier Prozent der Kinder stottern. Nach Studien sind Männer drei bis vier Mal so häufig betroffen wie Frauen.
Stottern äußert sich in deutlichen Unterbrechungen des Redeflusses. Diese Unterbrechungen können in unterschiedlich starkem Maß auftreten, es können sich Wiederholungen oder Dehnungen von Lauten bzw. Silben oder blockiertes Sprechen zeigen, oft mit Anspannung und Anstrengung verbunden.
Stottern ist ein sehr variables Phänomen, das heißt, die Art und Weise, wie jemand stottert, ist von seiner inneren Befindlichkeit und von äußeren Einflüssen abhängig.

In der Regel zeigt sich Stottern erstmals in der frühen Kindheit während der sprachlichen Entwicklung. Viele Kinder sind zeitweise betroffen, jedoch verlieren die meisten Kinder ihr Stottern wieder, nur in wenigen Fällen bleibt das Stottern ein Leben lang bestehen.

Über die Ursachen gibt es viele Theorien. Heute wird davon ausgegangen, dass an der Entstehung und Aufrechterhaltung des Stotterns immer mehrere Faktoren beteiligt sind. Zum einen ist es eine hirnorganische Störung, die die Koordination der Artikulation beeinträchtigt. Zum anderen können die häufig mangelnde Akzeptanz der Umwelt und manche Medien dazu beitragen, dass das Stottern sich beim Betroffenen durch Schamgefühle und Sprechangst verstärkt.
Es handelt sich aber nicht um eine schlechte Angewohnheit oder einen Intelligenzdefekt!

Eine frühzeitige Therapie ist uns sehr wichtig, denn je früher man im Kinderalter aufklärt, desto besser sind die Chancen, dass es gar nicht zum dauerhaften Stottern kommt. Aber auch im Erwachsenenalter bieten wir Beratungen an oder führen eine gezielte logopädische Therapie durch.

Poltern

Wenn das Sprechen unregelmäßig, unrhythmisch, überhastet und verwaschen ist, sprechen wir von Poltern. Es fehlen dabei die Wiederholungen oder das Zögern wie beim Stottern. Die hohe Sprechgeschwindigkeit, die schnellen, ruckartigen Anläufe, die zu einem fehlerhaften Satzmuster führen können, beeinträchtigen die Verständlichkeit in unterschiedlichem Ausmaß.
Auch hier können wir durch eine individuelle logopädische Therapie Einfluss auf die Sprechverständlichkeit nehmen.